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Bücher über uns und unser Leben – warum das Sinn macht …

Lebensart Verlag Elke Walter-Koch
31. August 2022

Lebensart-Verlag Elke Walter-Koch Döbeln

Bücher über uns und unser Leben
Warum das Sinn macht …

A

ls ich mit Ende dreißig noch für Tageszeitungen und Wochenblätter arbeitete, nervte mich besonders, wie Ostdeutsche in den Medien dargestellt wurden. Die politische Wende war noch gar nicht so lange her und in privaten Sendern flimmerten Reportagen über typische “Ossis” über die Mattscheibe. Vor der Wende (für die jüngeren Leser unter euch) gab es diese Wortschöpfung noch gar nicht. Der typisch Ostdeutsche, so der Tenor, jammere ständig, sei permanent unzufrieden und unglaublich undankbar. Sein größtes Manko: Er erwies sich als ungeeignet, wenn es darum ging, die Belehrungen erfahrener Westkollegen anzunehmen und umzusetzen. Und der Sachse, so meinte man, sei der Schlimmste von allen. Ein vermeintlich typischer Vertreter stand in einer der Reportagen mit seinem blau-grünen Jogginganzug aus raschelndem Polyester mit Bierflasche vorm Bistro und gab in unverwechselbarem Jargon unendlich dumme Sprüche von sich, über welche die halbe Republik lachte. Das schmerzte. Nicht nur, dass immer wieder Klischees bemüht wurden. Auch, dass in den Köpfen der Leute derartige Bilder entstanden und sich festsetzten. Bilder haben Macht. Manchmal ist es ein einziges, das in unseren Köpfen hängenbleibt …

Aus allem etwas machen …

Ich selbst befand mich als freischaffende Journalistin ohne festen Job gerade in meiner Findungsphase. Ich arbeitete auf Honorarbasis für ein Wochenblatt, dessen Chefs in Abständen vom westdeutschen D. ins sächsische L. eingeflogen wurden, “Buschzulage” bekamen (Zulage für Leute, die sich freiwillig und heroisch ins ostdeutsche “Dunkelland” begaben) und sich den Aktenkoffer durch die Gänge tragen ließen. Einige Sätze in einem Meeting über die Arbeitsbedingungen in unserem fünf Quadratmeter großen “Wohnklo” in einer Kleinstadt reichten aus, dass ich meinen Job verlor. Der Entschluss, etwas Eigenes zu machen, reifte also weiter in mir und nahm nach und nach Gestalt an. Ich wollte zeigen, wer wir hier sind, was wir für tolle Menschen und Projekte haben. Ich wollte auf meine Art darstellen, wie unsere Leute tatsächlich leben, wohnen und arbeiten, welche Sorgen und Nöte sie beschäftigen, aber auch wieviel Engagement, Freude und Kreativität in ihren Unternehmungen stecken. Denn Eines steht fest: Der Ostdeutsche bzw. der Sachse war und ist vor allem kreativ und macht aus jeder noch so schwierigen Situation etwas. Und es lohnt (auch, wenn sich sein Bild in den Medien gewandelt und verbessert haben mag), genau diese kreative Seite zu würdigen, den Leuten eine Stimme und ein Gesicht zu geben. So entstand meine Idee mit den Homestorys, von denen es heute nach fünfzehn Jahren eine ganze Bücherreihe gibt. 

Was das wiederum mit Heimat und Wertschätzung zu tun hat, für die ich in all meinen Buchprojekten die Lanze breche, liegt auf der Hand. Seit Generationen wird es uns schwer gemacht, unsere Werte und Traditionen hochzuhalten. Doch jede(r) von uns hat seine ganz eigene Geschichte, seine einzigartige Identität …

» Der Weg zu einem meiner Bücher über Häuser und Leute …

Ob sie nun mit dem Leben bei den Großeltern auf dem Lande oder einer Kindheit mitten in der Stadt zu tun hat – ganz schnell entsteht ein ganz besonderes Lebensgefühl, wenn wir uns an früher und an unsere Heimat erinnern. Daran, wie ein selbstgebackener Apfelkuchen schmeckte – aus Äpfeln, die Großvater gerade vom Baum im Garten geerntet hatte, die Großmutter schälte und fächerförmig auf den Kuchenteig legte. Daran, wie es nach Bohnerwachs und Eintopf roch, wenn wir die Treppen zu unserer Wohnung hochstiegen. Auch daran, wie rote Limonade und Bockwurst zum Wandertag schmeckten …

Werte und Traditionen werden weitergegeben – auch ohne, dass wir uns das immer bewusst machen …

Genau dieses Lebensgefühl steckt auch heute noch in uns allen, ob wir jünger oder älter sind. Denn Werte und Traditionen werden von einer Generation an die nächste weitergegeben. Auch, ohne dass wir uns das so richtig bewusst machen. In meinem Haus und Arbeitszimmer steht heute beispielsweise eine ebenso reich gefüllte Bücherwand, wie bei meinem Vater in L.. Auch wenn wir uns damals nicht ganz so gut verstanden und ich immer meinte, alles völlig anders machen zu wollen, als er es getan hat …

Was das mit dem Schreiben von Büchern und mit meinen Buchtiteln zu tun hat?

Es fühlt sich toll an, in der heutigen schnelllebigen Zeit genau dieses wundervolle Lebensgefühl einzufangen, es mit Fotos und passenden Texten festzuhalten. Das Feedback meiner Leser spricht für sich. Viele fühlen sich geerdet, wenn sie ein Buch aufschlagen und darin bekannte Orte, innovative Wohn- und Lebensideen oder auch leckere Rezepte finden. Denn genau das macht es ja aus – dass man Ideen sammelt, von denen eine einzige bisweilen das ganze Leben oder zumindest die Sichtweise darauf verändern kann …

» Der Weg zu einem weiteren meiner Bücher über Gastgeber …

Wenn du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, dann verfolge gern meinen Blog, der hier gerade entsteht … Ich werde in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten immer wieder einen neuen Menschen mit seiner Geschichte vorstellen und dir natürlich auch mehr aus meinem Alltag erzählen, dich auf meine Reisen und zu meinen Recherchen mitnehmen. Denn das ist Ziel dieses Blogs: möglichst viele Leser einzubeziehen und neugierig auf unser wundervolles Land und seine Leute zu machen. Ich bin eine “Schreiberin”, die sich genau das zum Ziel gesetzt hat. Umso schöner für mich, wenn die dargestellten Lebensgeschichten und Porträts möglichst weit verbreitet werden und auf fruchtbaren Boden fallen.

Ich grüße dich hiermit ganz herzlich und freue mich, wenn du mir weiter auf meinen Seiten folgst und dich inspirieren lässt …

Elke Walter-Koch

Mehr Informationen unter » landleben-creativ.de
und » Der Weg zu einem weiteren Buch über Orte, die verzaubern …

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